Der jährliche Workshop des Arbeitskreis Forschungsdaten der Leibniz-Gemeinschaft und die anschließende Mitglieder*Innen Versammlung musste auf Grund der COVID-19-Pandemie verschoben werden.
Der geplante Workshop wird nun als online-Veranstaltung verteilt über mehrere Tage umgesetzt. Die Auftaktveranstaltung zur Einführung in das Thema findet am 28.10. um 10 Uhr statt. Am 10. und 11. November finden zwei dreistündige Workshoptage statt. Die Mitglider*innen-Versammlung des AK ist für Anfang Dezember voraussichtlich als Präsenzveranstaltung geplant.
Workshopthema: Institutionelle Workflows zum Forschungsdatenmanagement in der Leibniz-Gemeinschaft – eine Bestandsaufnahme und Diskussion von Spannungsfeldern:
Ziel des Workshops ist der Austausch und die Analyse von verschiedenen institutionellen Prozessen und Workflows zum Forschungsdatenmanagement an den unterschiedlichen Instituten der Leibniz-Gemeinschaft. Anhand von Fallbeispielen soll zunächst ein Input geliefert werden, der dann in thematischen Gruppendiskussionen vertieft und weiter erörtert werden soll. Dabei können auch Anregungen für die Optimierung oder Anpassung von bestehenden Prozessen an den Instituten thematisiert werden. Betrachtet werden sollen sowohl technische als auch organisatorische Prozesse, die den Umgang mit Forschungsdaten am Institut strukturieren und erleichtern.
Auftaktveranstaltung am Mittwoch 28. Oktober 2020
10:00 – 10:10 Uhr | Begrüßung durch den AK Forschungsdaten und Einführung in das Thema (Harry Enke) |
---|---|
10:10 – 10:30 Uhr | Forschungsdatenmanagement-Workflows zur Planung und Dokumentation der Erhebung und Bearbeitung von Forschungsdaten im Forschungsprozess (Ingo Frank, IOS) |
10:30 – 11:15 Uhr | Fragen- und Diskussionsrunde / Abschluss |
Workshoptag 1 am Dienstag 10. November 2020 | |
10:00 – 10:05 Uhr | Begrüßung und kurze Einführung in den Ablauf des Workshops (Andreas Witt) |
10:05 – 10:20 Uhr | Vorgehen zum Forschungsdatenmanagement am IWM (Nora Umbach, IMW) |
10:20 – 10:35 Uhr | Fallbeispiel zum Forschungsdatenmanagement am INP Greifswald (Markus Becker, INP) |
10:35 – 10:45 Uhr | kurze Pause und Einteilung in die Gruppendiskussionen 1 und 2 |
10:45 – 12:15 Uhr | moderierte Gruppendiskussionen 1 und 2 |
12:15 – 13:00 Uhr | Zusammenfassung der Gruppendiskussionen und Abschlussdiskussion |
Workshoptag 2 am Mittwoch 11. November 2020 | |
10:00 – 10:05 Uhr | Begrüßung und kurze Einführung in den Ablauf des Workshops (Reiner Mauer) |
10:05 – 10:20 Uhr | Das Management von externen Forschungsdaten am WZB (Mathis Fräßdorf, WZB) |
10:20 – 10:35 Uhr | Datenmanagement im IGB: Ein Beispiel aus der aquatischen Ökologie mit Blick auf NFDI (Daniel Langenhaun, Simone Frenzel, IGB) |
10:35 – 10:45 Uhr | kurze Pause und Einteilung in die Gruppendiskussionen 3 und 4 |
10:45 – 12:15 Uhr | moderierte Gruppendiskussionen 3 und 4 |
12:15 – 13:00 Uhr | Zusammenfassungen der Gruppendiskussionen und Abschlussdiskussion |
Gruppendiskussionen
On/Offboarding-Prozesse im institutionellen FDM Wissenschaftliche Forschungseinrichtungen unterliegen naturgemäß einer gewissen personellen Fluktuation. Forschende halten sich v.a. am Anfang ihrer Karriere nur für eine begrenzte Zeit an einer Institution auf, um dort ihren wissenschaftliche Tätigkeit als Doktorandinnen, PostDoc oder auch Gastwissenschaftlerinnen z. T. projekt-basiert auszuüben. Die Herausforderung bei dieser Dynamik liegt v.a. in der institutionellen Verwaltung. In dieser Gruppe soll das Thema bzgl. der Prozesse im FDM betrachtet werden und dabei u.a. folgende Fragen diskutiert werden: Wie können Datenübergabe beim Weggang von Mitarbeiterinnen geregelt werden? Wie werden neue Wissenschaftlerinnen über die institutionellen Prozesse und mögliche Angebote im Kontext FDM informiert? Welche Schritte braucht es für optimal institutionalisierte On-/Offboarding-Prozesse?
Datenkuratierung im Kontext des Publikationsprozesses Die FAIR-Prinzipien als Basis zahlreicher Handreichungen und Guidelines legen nahe, dass Forschungsdaten nur kuratiert veröffentlicht werden sollten und damit dann einem gewissen Qualitätsstandard genügen. Allerdings taucht im Prozess hin zur Veröffentlichung schnell die Frage auf, wie weit man gehen muss, um dem “re-usable” in FAIR zu genügen. Ziel dieser Gruppe ist es, die bisherigen Erfahrungen zusammen zu tragen und mögliche allgemeingültige Schritte der Kuratierung von den disziplin- und fallspezifischen Schritten abzugrenzen. Dabei wird es auch um die Frage gehen, wer im Kuratierungsprozess welche Schritte bewerkstelligen kann.
Datenkuratierung im Kontext der Datenerstellung/-erhebung Im Prozess der Produktion bzw. Erhebung von Forschungsdaten steht die Erreichung der mit den Forschungsdaten verfolgten wissenschaftlichen Zielsetzungen im Vordergrund, d.h. im Regelfall die Beantwortung bzw. Untersuchung wissenschaftlicher Fragestellungen und die Publikation gewonnener Erkenntnisse. Aufgrund der Rahmenbedingungen unter denen Wissenschaft betrieben wird, kommt es dabei u.a. auch auf Geschwindigkeit (bspw. mit Blick auf die Publikation von Ergebnissen) und Effizienz (möglichst hoher Output mit gegebenen Ressourcen) an. Dabei stellt sich die Frage, inwiefern diese Vorgaben im Gegensatz stehen zu Anforderungen bzgl. Nachhaltigkeit, Nachnutzbarkeit, Offenheit und FAIRness von Forschungsprozessen. In dieser Gruppe soll dieser potentielle Zielkonflikt näher beschrieben und eingeordnet werden. Welche Anforderungen stehen für Forschende im Vordergrund und wie können diese bei der Gestaltung von institutionellen Workflows und Prozessen berücksichtigt werden?
Einbindung der Forschenden (im Hinblick auf die Gestaltung von FDM-Workflows)
Die Aufgaben des institutionellen Forschungsdatenmanagements basieren auf der grundlegenden Arbeit der Forschenden, die Daten erheben. Die Frage nach der Einbindung der Forschenden in den FDM-Prozess wird relativ lapidar mit “so früh wie möglich” beantwortet, was aber oftmals unkonkret bleibt. Wie das Einbinden gelingen kann und welche Anreize institutionelle Bereiche wie Bibliothek und Forschungsdatenmanagement setzen können, um Forschende dazu zu bewegen, sich aktiv zu beteiligen, wird in dieser Gruppe diskutiert. Es sollen Erfahrungen und Versuche der einzelnen Institute zusammengetragen, Gemeinsamkeiten festgestellt und möglicherweise auch Fehlversuche dokumentiert werden.
Publikation zum Workshopthema: Institutionelle Workflows zum Forschungsdatenmanagement. : Bestandsaufnahme und Lösungsvorschläge aus der Leibniz-Gemeinschaft. (2021). Bausteine Forschungsdatenmanagement, 3, 142-150. https://doi.org/10.17192/bfdm.2021.3.8346