<aside> <img src="/icons/info-alternate_gray.svg" alt="/icons/info-alternate_gray.svg" width="40px" />

Hier werden die zentralen Erkenntnisse aus den 10 Pilotvorhaben übersichtlich zusammengefasst. Neben den wichtigsten Learnings und praxisnahen Empfehlungen enthält die Seite auch Hinweise zu potenziell hilfreiche Unterlagen und Tools sowie die Kontaktdaten relevanter Ansprechpersonen.

</aside>

1. DIfE (Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke)

Das Pilotvorhaben „DIfEzero2035“ hatte das Ziel, einen auch auf andere Institute übertragbaren Fahrplan für einen klimaneutralen Forschungsbetrieb bis 2035 zu entwickeln und umzusetzen. Ausgangspunkt war eine institutionsweite Ersterhebung aller Treibhausgasemissionen (Scopes 1–3) sowie die Entwicklung eines maßgeschneiderten Monitoring- und Managementsystems. Besondere Schwerpunkte lagen auf der Quantifizierung und Bewertung der energieintensiven Bereiche (Labore, Tiereinrichtungen), der Gebäudesanierung und dem Ausbau erneuerbarer Energien.

Das DIfE hat erfolgreich eine professionelle THG-Bilanz aufgestellt (nach GHG-Protocol und DIN ISO 14064-1), die sämtliche Emissionsquellen differenziert abbildet (z. B. Strom, Erdgas, Fernwärme, Dienstreisen, Tierhaltung, Labore). Essenziell war die Entwicklung eines flexiblen, institutseigenen Bilanzierungstools (Excel-basiert), das nicht nur eine kontinuierliche Fortschreibung, sondern auch ein effizientes internes Monitoring ermöglicht. Gemeinsam mit dem über das Projekt finanzierten externen Partner „Watt.Sustainable“ wurden abgeleitete Maßnahmen in einem umfassenden Klimafahrplan strukturiert und nach Bedeutung, Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit priorisiert (Ergebnisse/Bausteine: Gebäudesanierung, technischer Umbau von Wärme- und Kältetechnik, Photovoltaik-Ausbau, Modernisierung der Tierhaltung).

Als Best-Practice-Beispiel bewährt hat sich insbesondere die systematische Ermittlung und Priorisierung der eigenen Emissionstreiber durch eine genaue Datenaufnahme sowie die explizite Einbindung aller relevanten Kompetenzbereiche (Technik, Verwaltung, Wissenschaft und externe Fachstellen). Die Einführung eines Steuerungsteams mit klaren Verantwortlichkeiten war ein Erfolgsfaktor, ebenso wie die frühzeitige Kommunikation von Zielen und Veränderungen an die Belegschaft. Besonders hervorzuheben ist der iterative Ansatz: Die Datengrundlage, das Maßnahmenmonitoring und die Bewertung werden stetig aktualisiert – anstatt auf einmalige, starre Lösungen zu setzen.

Größte Herausforderung war die Erfassung und Plausibilisierung qualitativ hochwertiger Daten, insbesondere für Scope 3 (z. B. Einkauf, Dienstreisen, Bauprojekte) sowie die Abstimmung umfassender Sanierungsmaßnahmen bei begrenzten Ressourcen (Personal, Finanzen, Bestandsschutz). Kritisch war auch die Bewältigung von Unsicherheiten bezüglich zukünftiger Förderstrukturen und technischer Entwicklungen (etwa Marktverfügbarkeit effizienter Wärmepumpen).

<aside> <img src="/icons/directional-sign-right_gray.svg" alt="/icons/directional-sign-right_gray.svg" width="40px" />

Zentrale Erkenntnisse für andere Institute:

Ansprechperson(en): Claudia Haase, [email protected]

Unterlagen/Tools: THG-Bilanzierung & Klimafahrplan sind im Abschlussbericht enthalten

</aside>

2. DPZ (Deutsches Primatenzentrum - Leibniz-Institut für Primatenforschung)

Das Pilotprojekt des DPZ zielte konsequent auf den Aufbau eines strukturierten Energiemanagements als Grundlage für eine THG-Bilanz und nachgelagerte Maßnahmenplanung ab. Besonderes Gewicht lag auf der systematischen Datenerhebung sämtlicher Verbräuche (Strom, Wärme, Kälte, Wasser), differenziert nach Gebäuden, Prozessen und Raumarten, auch für die Bereiche Labore und umfangreiche Tierhaltung.

Ein Hauptfortschritt des Projekts war die umfassende, manuelle und automatisiert zu ergänzende Bestandsaufnahme aller Energieverbräuche (Berichtsseiten 3–7), die das Institut erstmals in die Lage versetzte, die größten Emissionstreiber zu identifizieren und im Rahmen eines PDCA-Zyklus zu überwachen. Das Projektteam stellte fest, dass jeweils wenige Großverbraucher (Tierhäuser/Labore) überproportional zur Gesamtbilanz beitragen. Erste Maßnahmen (Low-Hanging-Fruits) wurden schnell umgesetzt (z. B. LED-Umstellung, Kühlauslageräume), während komplexere Maßnahmen für Sanierung und Infrastrukturplanung in eine mittel- bis langfristige Roadmap überführt wurden.

Als positives Beispiel gilt die Zuteilung klarer Verantwortlichkeiten und die Nutzung von Multiplikatoreneffekten durch intensive interne Kommunikation, regelmäßige Workshops und die Schulung des technischen/administrativen Personals. Der Einsatz der externen Expert/-Innen von Limon GmbH für die Erhebung spezifischer Energieströme und Gebäudedisposition lieferte eine hohe Datenqualität.

Zu den Herausforderungen zählten insbesondere der Arbeitsaufwand für initiale Datenerfassungen, der Aufbau/Ausbau einer automatisierten Messinfrastruktur und die Aneignung spezifischer Methodenkompetenz im Reporting. Ein limitierender Faktor war begrenztes Personal für Vertiefungsanalysen und die fehlende Digitalisierung alter Verbrauchsdaten.

<aside> <img src="/icons/directional-sign-right_gray.svg" alt="/icons/directional-sign-right_gray.svg" width="40px" />

Zentrale Empfehlungen:

Ansprechperson(en): Katharina Peters, [email protected]; Sven Lübbe-Helbig, [email protected]

Unterlagen/Tools (können auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden): Schaubild PDCA-Zyklus, Scope 3, CCF, Maßnahmenübersicht, Datenaufnahme, Energieverbrauch, Zählerkonzept

</aside>

3. IKZ & FMP für den Forschungsverbund Berlin e.V (Leibniz-Institut für Kristallzüchtung & Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie)

Das IKZ und das FMP bilden gemeinsam mit fünf weiteren Berliner Leibniz-Instituten und einer gemeinsamen Verwaltung den Forschungsverbund Berlin e.V. (FVB). Ziel des Pilotvorhabens war es, Know-How im Bereich Klimaschutz im FVB aufzubauen und Wege aufzuzeigen, wie der Verbund möglichst effizient seine Treibhausgas-Emissionen senken kann. Hierzu sollten IKZ und FMP als material- und lebenswissenschaftliche Institute beispielhaft den Ist-Zustand in ihren Häusern ermitteln und Maßnahmenpläne entwickeln. Zentrale Schwerpunkte waren die Entwicklung eines eigenen THG-Bilanzierungs-Templates (nach GHG-Protocol), die Einbindung eines externen Beratungsdienstleisters (HIS-HE), sowie die institutionenübergreifende Priorisierung und der Austausch zu THG-Reduktionsmaßnahmen.

Das Pilotvorhaben leistete Pionierarbeit in der Entwicklung institutsübergreifender Vergleichsstandards, in der Multiplikation von Lessons Learnt und der systematischen Modellierung von Fahrplänen für energetische Optimierung, Laborsanierung, Energie- und Mobilitätsmanagement. In einem Synthese-Workshop haben Vertreterinnen und Vertreter der FVB-Institute und der GV die gewonnen Erkenntnisse zusammengeführt, diskutiert und weiterentwickelt. Für jedes Institut wurden Maßnahmen-Steckbriefe mit einer Auswahl weiterzuverfolgender Maßnahmen erarbeitet. Diese Steckbriefe sollen der Planung und Umsetzungsunterstützung der einzelnen Maßnahmen in den jeweiligen Instituten dienen.

Erfolge zeigten sich vor allem im gemeinschaftlichen Aufbau von Monitoring- und Bilanzierungs-Tools (einschließlich jährlicher Fortschreibung) und der Entwicklung von Handlungsfeldern (Klimatisierung/Lüftung, nutzungsbezogene Anpassung, Energie-Monitoring und Heizenergieeinsparung). Hemmnisse für die Umsetzung blieben u.a. Zeitmangel, beschränkende Auflagen, unzureichende Finanzierung und Datenverfügbarkeit.

<aside> <img src="/icons/directional-sign-right_gray.svg" alt="/icons/directional-sign-right_gray.svg" width="40px" />

Mit Blick auf die Gemeinschaft können folgende Erkenntnisse und Empfehlungen festgehalten werden:

Ansprechperson(en): Janet Zapke (IKZ), [email protected]; Franziska Ringleb (FMP), [email protected]

Unterlagen/Tools (können auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden): THG-Bilanzierungs-Templates (nach GHG-Protocol); Konzept zum Erreichen der Klimaneutralität der Forschungseinrichtungen des FVB

</aside>

4. IFW Dresden (Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden)